Baustoff-Recycling: Nachhaltig bauen im Kreislauf
- artweb
- 11. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Sept.
Einleitung
Nachhaltigkeit im Wohnbau bedeutet nicht nur Energiesparen und moderne Heizungssysteme, sondern auch den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Ein zentraler Baustein ist das Baustoff-Recycling: Alte Gebäude werden zur Rohstoffquelle für neue Projekte. So lassen sich Abfälle reduzieren, natürliche Rohstoffe schonen und CO₂-Emissionen senken.
👉 Erfahre hier auch mehr, warum Nachhaltigkeit ein Schlüsselfaktor bei der Altbausanierung ist.
Was versteht man unter Baustoff-Recycling?
Unter Baustoff-Recycling versteht man die Wiederverwendung oder stoffliche Aufbereitung von Materialien aus Abbruch- und Umbauarbeiten.Man unterscheidet dabei:
Wiederverwendung: Materialien wie alte Ziegel oder Holzbalken werden direkt weiter genutzt.
Recycling: Materialien wie Beton oder Ziegel werden zerkleinert und zu neuen Baustoffen verarbeitet.
Die Bauphysik liefert hier wichtige Grundlagen, um die Eigenschaften dieser Materialien für Wärmeschutz, Schallschutz und Feuchteschutz neu zu bewerten.
Welche Baustoffe lassen sich recyceln?
Beton: Betonbruch wird vor allem für den Straßen- und Tiefbau verwendet. Außerdem kann ein gewisser Anteil als Zuschlagstoff in Recycling-Beton eingesetzt werden.
Ziegel: Aufgrund ihrer geringeren Festigkeit eignen sie sich weniger für hochbelastete Straßen. Stattdessen werden sie im Landschaftsbau, für den Unterbau von Wegen oder als Zuschlagstoff in Substraten (z. B. Dachbegrünung, Sport- oder Tennisplätze) genutzt.
Holz: Unbehandeltes Bauholz kann direkt wiederverwendet oder stofflich recycelt werden. Behandeltes Holz (z. B. mit Lacken) wird meist energetisch verwertet.
Metalle: Stahl und Aluminium sind nahezu unbegrenzt recycelbar und behalten ihre Qualität.
Dämmstoffe: Mineralwolle lässt sich recyceln, Polystyrol (EPS) nur eingeschränkt, da Flammschutzmittel die Aufbereitung erschweren.
👉 Passend dazu: Tipps zur thermischen Sanierung von Außenwänden mit der richtigen Materialwahl.
Vorteile des Baustoff-Recyclings
Ressourcenschonung: weniger Abbau von Primärrohstoffen wie Sand oder Kies.
CO₂-Reduktion: Recycling benötigt oft weniger Energie als die Herstellung neuer Baustoffe.
Abfallvermeidung: weniger Deponieraum notwendig, weniger Bauabfälle.
Kreislaufwirtschaft: Materialien bleiben länger im Nutzungskreislauf.(Finanzielle Vorteile sind möglich, hängen aber stark von Transport- und Aufbereitungskosten ab.)
👉 Wie wichtig Klimaschutz ist, zeigt unser Beitrag über Treibhausgase und das CO₂-Äquivalent.
Herausforderungen und Praxisbeispiele
Recycling im Bauwesen ist anspruchsvoll. Herausforderungen liegen vor allem in:
der Qualitätssicherung (z. B. durch Normen wie DIN EN 206 oder ÖNORM B 4710-1),
der Schadstofffreiheit von Materialien,
und der Logistik beim sortenreinen Rückbau.
Trotzdem setzen immer mehr Bauprojekte auf RC-Materialien. Recycling-Beton wird im Hochbau bereits erfolgreich eingesetzt, während Ziegel- und Holzrecycling zunehmend Beachtung finden.
👉 Warum Qualität auch bei der Vermeidung von Wärmebrücken entscheidend ist, liest du hier.
Fazit & Ausblick
Baustoff-Recycling ist ein Schlüsselfaktor für nachhaltiges Bauen und Wohnen. In Kombination mit Maßnahmen wie begrünten Flachdächern oder dem Einsatz erneuerbarer Energien trägt es dazu bei, Ressourcen zu schonen, die Umwelt zu entlasten und eine zukunftsfähige Bauweise zu fördern.



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