Fenster im Altbau richtig sanieren – Wärmeverlust, Dichtheit & Feuchteschutz im Griff
- artweb
- vor 1 Tag
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Fenster gehören zu den sensibelsten Bauteilen im Altbau – sowohl energetisch als auch bauphysikalisch. Sie bestimmen, wie viel Wärme verloren geht, wie viel Feuchtigkeit abgeführt wird und welchen Wohnkomfort wir im Winter erleben. Doch gerade in älteren Gebäuden sind Fenster oft undicht, verzogen oder energetisch veraltet. Dieser Artikel zeigt, worauf Eigentümer bei der Fenstersanierung achten müssen – und wie man typische Fehler sicher vermeidet.
Warum Fenster im Altbau so entscheidend sind
Fensterflächen machen nur einen kleinen Anteil der Gebäudehülle aus, verursachen aber bis zu 25–40 % der Wärmeverluste. Grund dafür sind:
alte Einfach- oder Kastenfenster
undichte Rahmen
fehlende Dichtungen
Wärmebrücken am Anschluss
Eine fachgerechte Sanierung kann den Energieverbrauch massiv reduzieren – ohne den historischen Charme zu zerstören.
Optionen: Fenster austauschen oder sorgfältig sanieren?
Für Altbauten existieren zwei Strategien:
1. Sanierung & Aufrüstung bestehender Fenster (bei wertvoller Bausubstanz ideal)
✔ neue Dichtungen
✔ fachgerechte Justierung
✔ Verbesserung der Glasqualität (z. B. Wärmeschutzglas)
✔ Erhalt der historischen Optik
Diese Lösung ist beliebt, wenn das Gebäude unter Denkmalschutz steht oder hochwertige alte Holzfenster vorhanden sind.
2. Komplettaustausch gegen moderne Energiesparfenster
✔ausgezeichnete Dichtheit ✔U-Werte bis ≤ 1,0 W/m²K ✔hoher Lärmschutz ✔bessere Einbruchssicherheit
Aber: Der Anschluss an die Außenwand entscheidet über die Qualität – nicht das Fenster selbst!
Häufige Fehler bei der Fenstersanierung (und wie man sie vermeidet)
❌ Fehler 1: Neue dichte Fenster, aber alte ungedämmte Laibungen
→ führt zu Schimmel in der Ecke → warme Innenluft kondensiert an kaltem Außenmauerwerk
Lösung: Laibungsdämmung oder Kalzium-Silikatplatten anbringen.
❌ Fehler 2: Fenster zu dicht – aber keine Lüftungsstrategie
Viele Schimmelfälle entstehen nach Fenstererneuerungen.
Lösung:
regelmäßige Stoßlüftung
Fensterfalzlüfter (wenn geeignet)
Lüftungskonzept bei größeren Sanierungen
❌ Fehler 3: Undichte Fensteranschlüsse
Ein häufiger Schaden im Altbau: Die Fuge zwischen Rahmen und Wand wird nicht luftdicht ausgeführt.
Folgen:
Wärmeverlust
Zugluft
Feuchteschäden
Lösung: Innen luftdicht – außen diffusionsoffen.
Wann lohnt sich ein Fenstertausch besonders?
Ein Austausch bringt deutliche Vorteile, wenn:
Kondenswasser häufig auftritt
Zugluft spürbar ist
Heizkosten ungewöhnlich hoch sind
Scheiben im Winter innen beschlagen
Fenster kaum mehr schließen
Welche Fenster eignen sich am besten für Altbauten?
✔ Holzfenster
ideal für historische Bauten
sehr gute Dämmung
natürliche Optik
langlebig bei guter Pflege
✔ Holz-Alu-Fenster
außen witterungsresistent
innen warm & natürlich
geringe Wartung
✔ Kunststofffenster
günstig
pflegeleicht
sehr gute Dämmwerte
weniger authentisch in historischen Fassaden
Fazit
Fenster sind ein zentraler Baustein der Altbausanierung. Mit der richtigen Strategie lässt sich der Energieverbrauch deutlich senken, das Raumklima verbessern und gleichzeitig der Charakter eines historischen Gebäudes erhalten. Entscheidend sind nicht nur gute Fenster – sondern auch die korrekte Ausführung aller Anschlüsse.