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Schimmel im Altbau vermeiden – richtig lüften & heizen im Winter

  • artweb
  • vor 6 Tagen
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 2 Tagen


Warum Altbauten im Winter besonders gefährdet sind


Altbauten besitzen oft ungedämmte Außenwände, Kältebrücken, undichte Fenster oder diffusionshemmende Anstriche. Im Winter führt das dazu, dass warme Innenluft auf kalte Bauteile trifft – Feuchtigkeit kondensiert, und Schimmel findet perfekte Wachstumsbedingungen.


Typische Risikozonen:

  • Raumecken (Nordseite)

  • Außenwände hinter Möbeln

  • Fensterlaibungen

  • schlecht gedämmte Deckenanschlüsse

  • Altbau-Bäder & Schlafzimmer



1. Richtig lüften im Winter – so geht’s wirklich


Viele lüften „zu wenig“ oder „zu lange“. Im Winter brauchst du kurzes, intensives Lüften:


✓ Stoßlüften statt Kipplüften

  • Fenster 3–5 Minuten weit öffnen

  • Querlüften, wenn möglich

  • Mehrmals täglich (2–4×)


Warum? Kalte Winterluft enthält wenig Feuchtigkeit und kann beim Erwärmen mehr Wasser aufnehmen → die Luft im Innenraum trocknet.


✓ Nicht kippen!

Kipplüftung kühlt die Fensterlaibung aus → höchste Schimmelgefahr. Außerdem: Wärmeverlust, Zugluft, schlechte Feuchteabfuhr.


✓ Nach dem Duschen & Kochen sofort lüften

  • 5 Minuten weit öffnen

  • Badezimmertür geschlossen halten

  • Wenn möglich Ventilator nutzen


✓ Luftfeuchtigkeit richtig einschätzen

Optimal:40–55 % relative Luftfeuchte; Oberhalb von 60 % steigt das Risiko für Schimmel deutlich.



2. Richtig heizen – konstant und durchdacht


Viele sparen falsch und heizen nur „stundenweise“. Das verschlechtert das Raumklima.


✓ Räume gleichmäßig beheizen

Temperaturempfehlungen:

  • Wohnräume: 20–21 °C

  • Schlafzimmer: 17–18 °C

  • Bad: 22 °C

  • wenig genutzte Räume: nie unter 16 °C

Unter 16 °C erhöht sich Schimmelgefahr massiv – die Wände kühlen zu stark aus.


✓ Türen zwischen warmen und kalten Räumen schließen

Warme, feuchte Luft wandert in kalte Räume → dort kondensiert sie → Schimmel.


✓ Möbel nicht zu nah an Außenwände stellen

Mind. 5–10 cm Abstand, damit Luft zirkulieren kann.


✓ Tipp für Altbauten: Strahlungswärme statt reine Luftwärme

Altbauwände werden langsam warm. Heizformen mit höherem Strahlungsanteil verbessern Behaglichkeit (z. B. Infrarot, Wandheizungen).



3. Kältebrücken erkennen – und richtig reagieren


Typische Stellen:

  • Fensterlaibungen

  • Rollladenkästen

  • Deckenanschlüsse

  • Ecken zu unbeheizten Räumen

  • Außenwände im Norden


Wie erkennst du Kältebrücken?

  • dunkle Flecken oder Verfärbungen

  • kalte Wandoberflächen

  • muffiger Geruch

  • erhöhte Luftfeuchte im Raum



4. Sofortmaßnahmen bei ersten Anzeichen


Wenn erste dunkle Punkte auftauchen:


✓ Sofort trocknen & lüften

Feuchtigkeit raus, Temperatur hoch.


✓ Oberflächen reinigen

Mit Alkohol 70–80 % oder Wasserstoffperoxid.(Notlösung – ersetzt keine Ursachenbehebung!)


✓ Ursache prüfen

  • Möbelabstand?

  • Luftfeuchte?

  • Temperatur dauerhaft zu niedrig?

  • Kältebrücke?


5. Baubiologisch sinnvoll sanieren – nachhaltig & schimmelfrei


Viele Altbauten haben noch dispersionsdichte Wandfarben, Tapeten oder zementhaltige Putze, die Feuchte einschließen.


Nachhaltige & schimmelsichere Materialien:

  • Lehmputz → feuchtigkeitsausgleichend

  • Kalkputz → schimmelhemmend

  • Holzfaser-Innendämmung → warm & diffusionsoffen

  • Kalk- oder Silikatfarben → ohne Schimmelrisiko


Mehr zur diffusionsoffenen Bauweise findest du hier: ➡️ Diffusionsoffen bauen – atmende Wände



6. Innendämmung im Altbau – wenn richtig ausgeführt, dann sicher


Viele denken, Innendämmung verursacht Schimmel. Falsch – schlecht ausgeführte Innendämmung verursacht Schimmel.


Moderne Systeme (Holzfaser, Mineralschaum, Kalziumsilikat) sind:

  • kapillaraktiv

  • diffusionsoffen

  • feuchtigkeitsregulierend

  • schimmelsicher


Mehr Infos im großen Dämmguide: ➡️ Wärmedämmung im Altbau – nachhaltig & diffusionsoffen



Fazit: Schimmel im Altbau lässt sich vermeiden – mit dem richtigen Verhalten


Der Mix aus:

  • richtigem Lüften,

  • konstantem Heizen,

  • Vermeidung von Kältebrücken,

  • und natürlichen Baustoffen

ist der Schlüssel zu einem gesunden, angenehmen und nachhaltigen Wohnklima im Altbau.



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