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Standortwahl für vertikale PV-Anlagen: Warum Ausrichtung und Umgebung entscheidend sind

  • artweb
  • 21. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 1. Sept.


Nicht jede Photovoltaikanlage landet auf dem Dach, immer häufiger sieht man Module auch an Hausfassaden, Balkongeländern oder Zäunen. Besonders in dicht bebauten oder städtischen Gebieten ist das oft die einzige Möglichkeit, Sonnenenergie effizient zu nutzen. Doch bei der Montage senkrechter Solarmodule spielt der Standort eine wichtige Rolle – genauer gesagt: die Ausrichtung zur Sonne und die Reflexionskraft der Umgebung, der sogenannte Albedo-Effekt.


Ausrichtung der PV-Anlage – was heißt das für den Ertrag?

Die solare Ertragsleistung ist stark abhängig von der Ausrichtung der Modulfläche:

  • Eine Südausrichtung ist für Standorte in Mitteleuropa grundsätzlich als optimal zu bewerten, da sie eine gleichmäßige und hohe solare Einstrahlung über den Tagesverlauf und das Jahr hinweg ermöglicht.

  • Ost- oder Westausrichtungen können sinnvoll sein, wenn der Stromverbrauch verstärkt in den Morgen- bzw. Nachmittagsstunden erfolgt.

  • Eine Nordausrichtung wird aus energetischer Sicht nicht empfohlen, da hier die jährliche Globalstrahlung zu gering ist.

Vertikal montierte Module erreichen bei Südausrichtung im Jahresmittel typischerweise 60–80 % des Ertrags einer nach Süden geneigten Dachanlage mit 30–40° Neigungswinkel. Der Minderertrag kann durch weitere Standortfaktoren, wie im Folgenden beschrieben, teilweise kompensiert werden.


Was ist der Albedo-Effekt?

Albedo beschreibt, wie viel Sonnenlicht von einer Oberfläche reflektiert wird. Je heller der Untergrund, desto mehr Licht wird zurückgeworfen. Dieses reflektierte Licht kann von der PV-Anlage zusätzlich genutzt werden.


Ein paar typische Beispiele:

Oberfläche

Albedo-Wert

Heller Beton

0,30 – 0,50

Heller Kies

0,35 – 0,45

Gras (feucht)

0,20 – 0,25

Dunkler Asphalt

0,05 – 0,15

Schnee (frisch)

bis 0,90

Wichtig zu wissen: Gerade bei vertikalen Anlagen ist die reflektierte Strahlung vom Boden ein echter Bonus. Wird zum Beispiel heller Kies vor der Fassade verwendet oder liegt die Anlage gegenüber einer hellen Wand, kann das die Leistung der PV-Anlage deutlich gesteigert werden. Dies gilt insbesondere für bifaziale Modulen, die auch Licht von hinten nutzen können.


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Fazit: Standort clever wählen, Albedo nutzen

Wer eine vertikale PV-Anlage plant (z. B. an Hausfassaden, einem Balkon oder Zaun) sollte folgendes besonders beachten:


Die Errichtung einer vertikalen Photovoltaikanlage kann bei geeigneter Ausrichtung (idealerweise nach Süden gerichtet) und reflektierender Umgebung wirtschaftlich und energetisch sinnvoll sein. Der durch die vertikale Ausrichtung bedingte Ertragsnachteil gegenüber geneigten Dachanlagen kann durch einen gezielten Einsatz von hochreflektierenden Umgebungsflächen (hoher Albedo-Wert) teilweise kompensiert werden.


Im Rahmen der konkreten Planung sollte daher empfohlen werden, die Beschaffenheit der umgebenden Flächen hinsichtlich ihres Rückstrahlvermögens zu analysieren und ggf. durch geeignete gestalterische Maßnahmen (helle Oberflächen) zu optimieren.


 
 
 

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